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Eicca & Perttu - or the never dying Melody

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Nini

Nini

[quote="Deische

Das freut mich ;D Bin auch schon fleißig am weiterschreiben Wink

Und Bush fängt an das Ganze aus Perttus Sicht zu schreiben, aber sie meint, das wär nicht so gut -.- stimmt gar nicht![/quote]

Woohooo.... [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] ich geh kaputt....noch mehr für mich zu lesen...ick freu mir soooooo [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Deische

Deische

So meine liebe Nini und weil ich morgen höchstwahrscheinlich keine Zeit haben werde, weil ich direkt nach der Arbeit mit Bush nach Hamburg zu Eure Mütter düsen werde, bekommst du heute schon von mir ein neues Kapitel. Ist das nicht toll?^^
Viel Spaß beim Lesen:

11. Hinters Licht geführt

Es ist Dienstag und gleich beginnt die letzte Stunde für den heutigen Tag. Wir haben Biologie und ich hasse den Macher der Stundenpläne dafür, dass wir tatsächlich wieder Frau Vesala bekommen haben. Die Giftschlange hat es voll auf Perttu und mich abgesehen, was bedeutet, dass sie uns immer alles in die Schuhe schiebt, was ihr passiert. Na gut, so unschuldig sind wir an ihren ‚Missgeschicken‘ auch wirklich nicht, aber das tut hier nichts zur Sache. Immerhin hat sie zuerst angefangen uns nicht zu mögen.

Auf jeden Fall stehen wir gerade vor dem Biologieraum und verbringen die restlichen paar Minuten bis zum Klingeln damit uns darüber aufzuregen, wieder Frau Vesala zu haben.
„…ich mein, wer sind wir denn? Die Abstellklasse, in der immer nur das Gesocks reinkommt? Die Parallelklasse hatte die Vesala noch nie, das ist doch total gemein! Und warum sagt ihr eigentlich nichts dazu?“
Ich grinse und lehne mich an die Wand neben der Tür. „Ganz einfach, Jack, weil du dich schon so sehr aufregst, dass es für uns alle reicht.“
Perttu lacht und stellt sich neben mich direkt vor die Tür. „Eicca hat Recht, jetzt komm mal wieder runter. Wir haben das mit der schon die letzten Jahre immer geschafft, dann werden wir jetzt auch wieder ein lustiges Schuljahr hinkriegen, meinst du nicht?“

Ich habe irgendwie das Bedürfnis meine Hand nach Perttu auszustrecken, aber halte ich mich zurück. Das würde hier auf dem Flur definitiv jemand mitbekommen. Und das wäre gar nicht gut!
Aber soweit kann es auch gar nicht mehr kommen, weil die Tür zum Biologieraum aufgerissen und Perttu dadurch zur Seite geschoben wird. Ziemlich unsanft… Typisch die Vesala!
„Hab ich euch nicht schon tausend Mal gesagt, ihr sollt nicht vor der Tür stehen? Selber Schuld! Rein jetzt, sonst vertrödelt ihr wertvolle Unterrichtszeit.“
Hach, wie ich diese Art an unserer überaus freundlichen Lehrerin doch liebe. Könnte nicht einfach Hannu-Pekka auch Biologie unterrichten? Es wäre vieles einfacher…
So quetschen wir uns also alle in den Raum. Ich ziehe Perttu zu einem der klobigen, festinstallierten Tische ganz hinten an der Fensterseite.

Doch noch bevor wir unsere Stühle richtig hingerückt haben, ertönt auch schon die helle Stimme von Frau Vesala:
„Nein, nein, nein, so schon mal gar nicht. Perttu, du kommst da hinten weg. Ich kenn euch Pappenheimer doch, ihr heckt mir viel zu viel aus, wenn ihr zusammen seid. Hier vorne ist noch ein schönes Plätzchen, wo ich dich besser unter Kontrolle habe.“
Sie zeigt auf den Tisch in der ersten Reihe direkt am Gang. Noch nicht einmal einen Meter weiter vorne steht sie immer während des Unterrichts. Na super! Ich greife unter dem Tisch nach seiner Hand, weil ich ihn nicht da nach vorne gehen lassen möchte. Er soll hier bei mir bleiben.
„Aber das hier ist genau so ein schönes Plätzchen, Frau Vesala. Viel mehr Sonne, das fördert die Konzentration. Das müssten Sie doch am besten wissen als Lehrerin.“
Einige kichern ein wenig und auch ich grinse innerlich, weil das mal wieder eine typische Perttu-Antwort war. Hauptsache die Lehrkräfte schön zur Weißglut treiben.

Kirsi setzt sich seufzend auf die andere Seite von Perttu und beobachtet eben diesen und Frau Vesala immer wieder abwechselnd. Ihr scheint das zwar nicht immer zu gefallen, was wir machen, aber zumindest neugierig, wie die Lehrer reagieren, ist sie auch. Na warte, dich stecken wir auch noch an, du hilfst uns schon noch früher oder später!
„Du sollst nicht immer so besserwisserisch sein, mein Freundchen. Pack deine sieben Sachen und beweg deinen Hintern auf diesen Stuhl, aber dalli, wenn ich bitten darf.“
Perttu seufzt und drückt noch einmal meine Hand, dann flüstert er mir zu: „Eigentlich gehörst du ja mit zu meinen sieben Sachen, aber ich glaub der Vesala würde das nicht gefallen.“
Ich lächle als er aufsteht und nach vorne geht.
‚Das wird sie noch bereuen‘, denke ich mir mit dem Blick auf Frau Vesala gerichtet.

Eine Bewegung neben mir lässt mich aufblicken. Habe ich jetzt echt die ganze Zeit Perttu hinterher gestarrt? Hoppala, nicht gut! Zum Glück sitze ich ganz hinten.
„Ich darf doch aufrücken, oder?“
Verwirrt drehe ich den Kopf zur Seite und sehe Kirsi, die jetzt da sitzt, wo Perttu eben noch war.
„Öh, klar. Warum nicht.“
„Cool.“

Das übliche Gebrabbel geht los. Es wird mal wieder erklärt, was für Hefter und welches Papier die anspruchsvolle Dame da vorne gerne hätte, dass sie viel Wert auf Sauberkeit legt und was dieses Jahr so ansteht. Laaaangweilig.
Wir sollen uns den Stichwortartigen Themenverlauf des Jahres aufschreiben, mach ich auch, nur verziere ich das Blatt noch mit allerlei zusätzlichen Notizen. Ich registriere nicht einmal, was ich da eigentlich zusammen kritzele, zumindest solange nicht, bis mich Kirsi anstupst.
„Du hast Perttu ziemlich gern, oder?“
Meine Augen vor Schreck geöffnet, schnellt mein Kopf zur Seite. Wie zum Teufel kommt sie darauf?
„Warum?!?“
„Na, weil ihr irgendwie die ganze Zeit zusammenhockt und deswegen.“ Sie zeigt auf meinen Block und tatsächlich hab ich überall ‚Perttu‘ hingeschrieben, wo Platz war. Mal ganz einfach, mal total verschnörkelt. Ähm, Verstand an Eicca: Was machst du da?
Ich blättere hastig auf eine andere Seite um. „Das bedeutet gar nichts.“
„Natürlich nicht…“, meint sie grinsend.
Sie glaubt mir kein Wort, das sehe ich ihr an. Das hab ich ja mal wieder super hinbekommen.
„Ruhe dahinten. Eino, ich warne dich, verdirb nicht gleich die neuen Schülerinnen, es gibt schon genug Chaoten in dieser Klasse.“
Ich schnappe nach Luft. Was bitte hat sie da eben gesagt? Das ist ja wohl die Höhe! Als ob ich so abgrundtief schlecht wäre. Muss ich mir so etwas bieten lassen?

„Aber das müssen Sie doch verstehen, Frau Vesala. Bei Kirsi kann man doch schließlich nicht einfach still daneben sitzen, das wäre ja vollkommene Zeitverschwendung!“
Die Klasse lacht bei Samis Kommentar, nur ich bin nicht wirklich begeistert davon. Okay, Kirsi mag vielleicht nicht schlecht aussehen, aber das war’s dann auch schon. Das Sami mir jetzt unterstellt, ich würde sie dir ganze Zeit angraben, gefällt mir gar nicht.
Und Perttu offensichtlich auch nicht. Unsere Blicke treffen sich eher zufällig, aber er sieht traurig aus. Dabei stimmt das doch gar nicht! Glaub doch dem Idioten nicht!
„Sami, du hast da was vergessen, es kann nicht jeder so ein Macho sein, wie du“, bringt Kirsi so ganz nebenbei hervor und wieder lachen alle.
„So Schluss jetzt, über eure Beziehungsgeschichten könnt ihr euch in der Pause unterhalten. Antti-Juhani, hol mal die Bücher aus dem Schrank im Kartenraum.“

„In Ordnung, nächste Woche sehe ich dann also alle Bücher eingeschlagen und von jedem einen grünen Hefter mit Namen versehen. Ihr dürft dann gehen.“
Na endlich! Die hat ja auch mal wieder ganz schön überzogen. Aber jetzt ist Schulfrei, also nicht mehr darüber aufregen.
Wir drängeln uns mit nach draußen und Perttu kommt mit mir zum Fahrradstand. Er fährt zwar nicht mit dem Rad, aber da ist inzwischen halbwegs Ruhe eingekehrt, weil die meisten schon unterwegs sind.
„Sag mal, wann treffen wir uns jetzt eigentlich mit Mikko und Paavo?“
Ich weiß zwar, dass Perttu da gestern per SMS etwas abgemacht hat, aber was, das weiß ich auch nicht.
„Süßer, manchmal bist du echt ganz schön verpeilt, weißt du das eigentlich?“
Ich schiebe schmollend die Unterlippe vor. „Du bist gemein zu mir.“
„Hör sofort auf so zu gucken, sonst kann ich mich nicht mehr zurückhalten dich zu küssen.“

Abrupt versuche ich mich wieder an einem neutralen Gesichtsausdruck. Nicht hier auf dem Schulhof!
„Hmm… schade eigentlich. Guck mich nachher noch mal so an, ja?“
„Ich… ähm, okay“, stottere ich vor mich hin.
Perttu lacht kurz auf. „Super. Wegen heute Nachmittag hatte ich dir doch gesagt, dass wir uns um drei vorm Myyrmanni treffen.“
„Ehrlich? Oh, das hab ich wohl nicht mitbekommen.“
„Wo bist du denn nur mit deinen Gedanken?“
Im ersten Moment schießt mir die Antwort ‚bei dir‘ in den Kopf, allerdings komme ich gar nicht mehr dazu auch nur darüber nachzudenken, ob ich das auch ausspreche, weil ein viel zu aufgedrehter Jack um die Ecke gehüpft kommt.
„Hei, na ihr beiden? Sag mal, Eicca, konnte‘ste eigentlich bei Kirsi landen vorhin? Sie ist ja schließlich schon ganz schön toll, oder nicht?“
Noch bevor ich den Mund öffne, redet Perttu schon auf Jack ein.
„Toll hin oder her, das geht dich gar nichts an! Wenn Kirsi dir so gut gefällt, musst du selber dein Glück versuchen, aber lass Eicca daraus!“
Jack macht große Augen und auch ich bin ziemlich überrascht.
„Immer mit der Ruhe, du musst dich ja nicht gleich so aufregen. Das war doch eine ganz normale Frage.“
„Es war eine nervige Frage, lass das sein.“

Jack verschwindet wieder. Anscheinend hat er keine Lust sich von Perttu anpflaumen zu lassen. Kann ich verstehen.
Ich greife nach Perttus Arm. „Was ist denn los mit dir? Du warst doch heute Morgen noch nicht so mies drauf…“
Er holt einmal tief Luft und lächelt mich dann an. „Heute Morgen wusste ich auch noch nicht, dass ich so weit weg von dir sitzen muss und dass dich anscheinend jeder mit Kirsi verkuppeln will.“
Ich lasse meine Hand ein wenig an Perttus Arm auf und ab wandern, vielleicht beruhigt ihn das ja wieder. „Aber Kirsi ist doch einfach nur nett, mehr nicht. Lass die anderen doch reden, was sie wollen.“
„Ja, vielleicht hast du Recht… Aber es schadet Jack auch nicht, wenn ihm mal jemand die Meinung geigt. Von daher“, grinst er jetzt wieder. Ja, so gefällt mir das schon um einiges besser!

Es ist gleich zehn Minuten vor drei. Man, was bin ich wieder pünktlich. Dann werde ich sicherlich gleich erst einmal auf die anderen warten müssen. Wie öde…
Doch als ich um die Häuserecke gehe, sehe ich schon drei Jungs vorm Eingang des Einkaufszentrums stehen und lachen. Ich beschleunige meine Schritte.
„Was ist so lustig, ich will auch lachen“, frage ich Perttu, Paavo und Mikko, wobei ich in diesem Moment bemerke, dass Mikko gar nicht lacht, sondern eher leicht beschämend nach unten sieht.
„Eicca!“, freut sich Perttu, als hätte er mich wochenlang nicht gesehen. „Wo hast du denn gesteckt?“
Er quetscht sich durch die anderen beiden hindurch, stellt sich neben mich und legt einen Arm um meine Schultern. Etwas unsicher und hoffend, dass es niemand sieht, lege ich meine Hand auf seinen Rücken.
„Ähm, Verzeihung, aber ich bin sogar zehn Minuten zu früh, also was bitte soll die Frage, wo ich gesteckt habe?“ Ich dreh mich dann allerdings zu den anderen Beiden um. „Hallo erst mal.“
Paavo erwidert grinsend meine Begrüßung, Mikko sagt lediglich ein kurzes ‚Hei‘.
„Oh, tut mir Leid, ich hab gar nicht mitbekommen, dass wir schon so früh hier waren.“
Ich lächle Perttu noch einmal an, widme mich dann aber Mikko. „Ist alles in Ordnung?“

Perttu muss schon wieder lachen und Paavo greift grinsend nach Mikkos Hand.
„Ach, mein Schatz hatte gestern nur etwas Pech und damit ziehen wir ihn gerade ein wenig auf.“
„Pfft, wenn du weiter so über mich sprichst, kannst du dir dein Schatz aber an den Hut stecken.“
Ich sehe Mikko erstaunt an, damit hätte ich ja nun überhaupt nicht gerechnet. Die sollen sich nicht streiten, ich mag es nicht, wenn sich Freunde vor meinen Augen streiten!
„Immer mit der Ruhe, was ist denn los?“
„Lass uns erst mal reingehen.“

Gesagt, getan.
Während wir so durch den Gang gehen – weiß eigentlich irgendjemand, wo wir hin wollen? – erzählt Paavo, dass Mikko vor ein paar Wochen angefangen hat Schlagzeug zu spielen. Gestern hatte er wieder Unterricht und da muss wohl alles schiefgegangen sein, was nur irgendwie möglich ist. Ständig sind ihm die Drumsticks aus der Hand gefallen, dann kam er immer wieder aus dem Takt und war am Ende so wütend auf sich selber, dass er auch noch einen Stick kaputt gebrochen hat.
„Aber das ist doch nicht so schlimm, das nächste Mal klappt’s wieder besser“, versuche ich ihn aufzumuntern.
„Eigentlich finde ich das ja auch gar nicht mehr so schlimm, ich hasse es nur, dass die beiden sich darüber lustig machen!“ Dabei zeigt Mikko auf seinen Freund und Perttu.
Ich boxe Perttu leicht auf den Oberarm. „Da hat er Recht, was soll das? Das ist gemein.“
„Au! Aber das war doch gar nicht so gemeint!“
„Das hoff ich für dich!“

Schließlich haben sich aber alle wieder versöhnt, Perttu und Paavo haben sich entschuldigt, aber Mikko macht sich einen Heidenspaß daraus, bei jeder Kleinigkeit in den beiden wieder das schlechte Gewissen zu wecken. Gerade bei Paavo.
Aber jetzt gerade sind die beiden an der Kasse von einem Smoothie-Stand und holen etwas zu trinken für uns. Perttu ist gerade sein Geld auf den Boden gefallen, er bückt sich nach den Euromünzen. Also ich muss ja schon gestehen, dass mir der Anblick ziemlich gefällt, wie er so seinen Hintern rausstreckt…
„Darf man eigentlich gratulieren?“
„Was?!“, schrecke ich aus meinen Tagträumen auf, „Wie meinst du das?“
Mikko lacht. „Genau so! Irgendetwas ist da doch zwischen dir und Perttu passiert, oder irre ich mich da so sehr?“
Es ist mir schon wieder zweifelhaft, woher er das so genau weiß. „Ähm, schon. Aber woher..?“
Und wieder lacht der Blonde. „Weil Perttu buchstäblich Herzen in den Augen hat und du ihn immer wieder hinterher guckst, egal wo er ist, vielleicht? Das hast du vorher noch nicht getan. Also was ist, seid ihr jetzt zusammen?“
Na gut, da könnte er Recht haben, aber dass das wirklich so auffällig ist, hätte ich nicht gedacht. „Ich weiß nicht…“, meine ich ehrlich zu ihm, so wie ich das auch schon Perttu gesagt habe.
„Wie, du weißt nicht? Habt ihr euch nicht richtig ausgesprochen?“
Ich sehe Mikko kurz an und entscheide mich dann aber dafür ihm die Sachlage zu erklären. Zumindest soweit ich das bisher selber verstanden habe. Und erstaunlicher Weise ist mir das bei Mikko auch überhaupt nicht peinlich darüber zu reden. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich ihm einfach vertrauen kann.

Er hört aufmerksam zu und rückt noch ein bisschen näher, damit ich leiser sprechen kann. Soll ja nicht jeder hören.
„Also falls du meinen Rat hören willst: Lass dich ganz drauf ein. Solange sich alles gut anfühlt, machst du nichts falsch, genauso wenig wie Perttu. Und davon mal ganz abgesehen, passt ihr sowieso super zusammen.“
„Aber ich bin mir ja nicht mal sicher, ob ich auch in ihn verliebt bin.“
Mikko lacht, was mich ziemlich verwundert. „Da bist du dir nicht sicher? Du müsstest dich öfter mal im Spiegel beobachten. Dieses Funkeln in deinen Augen, wenn du Perttu ansiehst, sagt mehr als tausend Worte. Du solltest aufhören so viel nachzudenken und einfach mal nur fühlen. Glaub mir, das wirkt manchmal Wunder.“

In dem Moment kommen Paavo und Perttu wieder und Letzterer fragt auch gleich neugierig: „Was wirkt Wunder?“
„So ein bisschen mehr beleidigt tun, als man eigentlich ist, ne Paavo?“, antwortet Mikko bevor ich auch nur den Mund aufbekomme.
„Ach das heißt, du hast mich die ganze Zeit nur hinters Licht geführt, mein Lieber? Das gibt Rache“, verspricht Paavo und Perttu und ich grinsen nur bei der Unterhaltung.
Ich drehe meinen Kopf zu Perttu, sehe sein Lachen und es kommt mir die Erkenntnis, dass Mikko – mal wieder – Recht hatte. Wie er das immer macht, weiß ich auch nicht. Jedenfalls nehme ich meinem Freund den Getränkebecher aus der Hand und lehne meinen Kopf an seine Schulter.

tbc.

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Nini

Nini

Deische schrieb:So meine liebe Nini und weil ich morgen höchstwahrscheinlich keine Zeit haben werde, weil ich direkt nach der Arbeit mit Bush nach Hamburg zu Eure Mütter düsen werde, bekommst du heute schon von mir ein neues Kapitel. Ist das nicht toll?^^

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] ach herrlich!!!! Nicht nur, dass wir heute gaaanz tolles Wetter haben, nun versüßt du mir auch noch meinen Tag [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] ...Dann richte der lieben Bush gaaaanz liebe Grüße aus!!!!

Oh nach Hamburg mag ich auch mal wieder .... aber das sind ganze 600 km [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Deische

Deische

Wenn du mal in Hampuri bist, sag Bescheid ;D

Aber jetzt gibt es erstmal neuen Lesestoff. Wartest du ja auch schon drauf, oder Nini? ;D


12. Paradise

„Okay, wir sehen uns dann.“
„Alles klar, schönen Abend noch, ihr beiden.“
Und schon sind Mikko und Paavo verschwunden. Die beiden mussten ganz dringend nach Hause, weil noch irgendeine Serie kommt, die die beiden nicht verpassen dürfen. Ich habe aber nicht so ganz verstanden um was es sich da genau handelt. Aber das ist ja auch egal, jedenfalls bin ich jetzt mit Perttu alleine in der Stadt.
„Und was machen wir zwei Hübschen jetzt noch so?“
Irgendwie freue ich mich innerlich gerade wie ein Honigkuchenpferd, dass Perttu mich indirekt als hübsch bezeichnet hat.
„Hmm, weiß nicht. Lass mal ein bisschen durch die Gegend gehen, ich muss mein Abendessen verdauen“, meine ich mit einem mitleiderregenden Gesichtsausdruck und reibe über meinen Bauch.
Perttu lacht. „Ja, was musst du auch so viele Burger auf einmal essen? Hesburger läuft dir schon nicht weg!“
„Wer weiß, vielleicht ja doch und dann muss ich doch vorsorgen.“
Lachend gehen wir weiter.

Wir gehen durch so kleine Gassen, in denen wir noch nie waren, weil es einfach immer uninteressant war. Okay, interessieren tut es mich jetzt auch nicht, es gefällt mir einfach, dass hier Ruhe herrscht und Perttu dicht neben mir hergeht.
Und allmählich wird aus der häuserreichen Innenstadt ein kleiner aber feiner Park. Von den tristen Außenfassaden der Gebäude ist nun nichts mehr zu sehen, dafür ringen hier Bäume und Büsche um den sonnigsten Platz. Der ungepflasterte Weg muss wohl regelmäßig von Unkraut befreit werden, genauso wie die Hecken immer mal wieder gestutzt werden, damit nicht alles zuwächst. Es ist total schön hier.

„Da lebt man fünfzehn Jahre hier und hat trotz allem keine Ahnung, was es für schöne Ecken in Vantaa gibt.“
„Hab ich auch eben gedacht. Also warst du auch noch nicht hier?“, frage ich Perttu.
„Noch nie, aber das wird sich ab heute ändern. Oh guck mal, da steht ‘ne Bank.“
Er schnappt sich meine Hand und rennt auf die kleine Lichtung zu auf der tatsächlich eine alte Holzbank steht. Die besten Jahre hat die allerdings auch schon hinter sich, die Farbe ist schon ganz abgeblättert und das Holz fängt an den Rändern an zu verfaulen. Sie zeigt auf eine Rasenfläche, die stellenweise durch kleine Blumenbeete durchbrochen wird. Schade das heute die Sonne nicht scheint, dann wäre das Ganze hier noch schöner.

Perttu zieht an meiner Hand, weil ich stehen geblieben war, und dann setzen wir uns zusammen auf das vermoderte Stück Holz. Solange das Ding nicht zusammenbringt, ist ja alles in Ordnung.
Sofort schlingt sich ein Arm um meinen Rücken und dessen Hand auf meine Seite. Perttu zieht mich dadurch näher zu sich, was ich nur zu gerne mit mir machen lasse. Einen Moment überlege ich, versuche mich dann aber einfach an Mikkos Ratschlag zu halten und eben nicht mehr nachzudenken. Ich drehe mich leicht in seine Richtung und lege beide Arme um seinen Oberkörper. Meinen Kopf lehne ich irgendwo zwischen seiner Schulter und seiner Brust ab und schließe die Augen. Hach ja, so lässt sich das gut leben...

„Ähm, Eicca? Ist alles in Ordnung mit dir?“
Ich muss lachen, dieser vollends verwirrte Ton in der Stimme war einfach zu genial. „Könnte gerade nicht besser sein, warum?“
„Na weil... ach, vergiss es, egal was es ist, du musst es öfter haben!“
Damit legt Perttu seinen Kopf an meinen und wir sitzen einfach nur still da. Ich höre nur das Geräusch von Perttus Atmen und irgendwo, als wäre es meilenweit entfernt, auch den Wind wie er durch die Blätter rauscht. Perttu lässt seine Finger sanft über meine Seite kreisen, was mich wohlig seufzen lässt. Jetzt gerade ist es perfekt, kann es nicht immer so sein?

„Was macht dein Bauch? Schon ein bisschen verdaut?“
Ich grinse an die weiche Jacke. „Ein bisschen. Aber ich glaube, dass nächste Mal esse ich wirklich nicht so viel.“
Perttus Brust vibriert beim Lachen richtig. „Ich habe dich gewarnt, aber du musstest ja unbedingt beweisen, dass du mehr essen kannst als Paavo. Selber Schuld.“
„Hey, ärger mich nicht. Du musst deinem Freund doch beistehen!“
„Ja schon, aber d... Was hast du da eben gesagt?!“
„Dass du mich nicht ärgern sollst?“, frage ich verwirrt. Was will er denn jetzt?
„Nein, das andere. Wie hast du mich genannt?“
So langsam verstehe ich nur noch Bahnhof. Ich richte mich auf, um Perttu ansehen zu können. „Wie ich dich genannt hab? Keine Ahnung, was hab ich denn gesagt?“
Ein strahlendes Lächeln legt sich auf die weichen Gesichtszüge. „Du hast mich eben deinen Freund genannt.“
Ich stutze, habe ich das echt gemacht? Das habe ich gar nicht mitbekommen. Sowas kommt also dabei heraus, wenn ich nicht nachdenke.
„Aber das stimmt doch auch, oder etwa nicht?“
Irgendwie bin ich jetzt wieder leicht verunsichert. Wenn Perttu das so sehr hinterfragt, war das wohl nicht so richtig, oder? Ich sehe ihn fragend an.
„Aber Süßer“, lächelt er und umrahmt mein Gesicht mit seinen Händen. „Natürlich stimmt das! Ich bin nur so glücklich, dass du das auch so siehst.“
Ich weiß nicht genau, was ich antworten soll und lächle einfach.

Perttu schaut ganz kurz um uns herum, sieht mir dann aber wieder in die Augen. „Tut mir ja Leid, aber dieses Lächeln kann ich einfach nicht ungestraft lassen.“
Und bevor ich auch nur die Chance habe nachzuhaken, hat Perttu schon die letzten Zentimeter, die sich zwischen uns befanden, überbrückt um mir Kuss auf die Lippen zu hauchen. Ich schließe automatisch die Augen und genieße jeden Augenblick. Eine Hand wandert langsam von meiner Wange zu meinem Nacken und krault dort den Haaransatz. Hmm, das ist schön, auch wenn mir seine kühlen Finger eine Gänsehaut bescheren. Oder vielleicht auch gerade deswegen.

Ein dumpfes Geräusch und darauf folgendes Rascheln der Büsche lässt uns auseinander schrecken. Ich sehe mich hektisch um, kann aber nichts erkennen.
„Da ist doch gar nichts“, wundert sich Perttu und lässt seine Hände weiter in meinem Nacken kreisen um mich zu beruhigen. Und ich muss feststellen, dass es funktioniert.
„Aber was war das denn eben?“
Nicht das uns jemand hier beobachtet. Mir ist das zwar jetzt nicht peinlich mit Perttu gesehen zu werden, aber ich habe ein wenig Angst vor möglichen Reaktionen der Anderen. Gerade bei meiner Familie bin ich mir nicht so sicher wie sie reagieren würden, wenn ich ihnen das jetzt erzählen würde. Und Aino würde es in der ganzen Welt hinaus posaunen; auch etwas, das mir nicht gefällt.
„Das war sicher nur ein Eichhörnchen oder so etwas. Was bist du denn so ängstlich?“
Ich seufze und lehne mich etwas mehr Perttus Händen entgegen. „Weiß auch nicht.“
„Na dann komm her und entspann dich.“
Dieser Bitte komm ich doch gerne nach.

Es wird schon langsam dunkel, als meine Mutter mich auf dem Handy anruft, weil sie sich Sorgen macht.
„Ja, ist ja gut, ich mach mich ja schon auf den Weg… Ja, doch! Ich beeil mich… Okay, bis gleich.“ Ich lege auf und verstecke mein iPhone wieder in meiner Hosentasche. „Eltern können ja sowas von nerven!“
Perttu lacht, steht auf und zieht mich an den Händen mit hoch. „Ist das was Neues?“
„Nein, stimmt. Aber ich sollte echt nach Hause fahren, sonst schickt meine Mutter noch einen Suchtrupp los.“
„Na dann lass uns.“

Wir entfernen uns also von der Lichtung und gehen durch so eine Art Tunnel aus Bäumen und Sträuchern wieder aus dem kleinen Park hinaus. Diesen Ort müssen wir uns definitiv merken!
Perttu kommt noch mit bis zu der kleinen Seitenstraße, in der ich immer mein Fahrrad abstelle.
„Einen Abschiedskuss kriege ich jetzt hier nicht mehr von dir, oder?“, fragt er mich mit bittenden Augen.
Ich überlege. Wie gesagt, das hier ist eine kleine Seitenstraße, aber trotzdem könnte das jemand sehen. Wobei uns in dem Park vorhin auch jeder hätte sehen können… Ach, was soll’s, wird schon niemand da sein. So gehe ich einen Schritt näher auf ihn zu und drücke ihm schnell einen Kuss auf den Mund.
Perttu strahlt wie die Sonne. „Danke, jetzt kann ich dich auch beruhigt fahren lassen.“ Er drückt noch einmal meine Hand und dann fahr ich auch schon los.

Als ich bei uns auf den Hof fahre, sehe ich, dass bei mir im Zimmer das Licht brennt. Wer hat denn da was in meinem Zimmer zu suchen?
Ich stell das Fahrrad in den Schuppen und gehe ins Haus. Natürlich steht meine Mutter schon praktisch hinter der Tür. „Eicca, da bist du ja endlich. Du kannst doch nicht einfach so lange wegbleiben ohne Bescheid zu geben. Wir haben schon solche Sorgen gemacht.“
Mein Vater, der hinter meiner Mutter steht, winkt leicht grinsend ab. Ich grinse zurück. Also übertreibt Mama mal wieder nur ein bisschen.
„Aber ich bin ja jetzt hier, es ist alles in Ordnung und du brauchst dir keine Sorgen mehr machen, okay?“
„Aber du musst versprechen, das nicht noch einmal zu machen, ja? Ruf dann wenigstens kurz durch, wenn es später wird.“
„Ja, doch. Ich verspreche es. Darf ich jetzt nach oben gehen?“
Ich darf, nachdem ich ihr dann noch erklärt habe, dass ich definitiv keinen Hunger mehr habe.

Im dunklen Flur kann ich immer noch einen Lichtstreifen unter meiner Zimmertür erkennen. Was soll das? Ich stoße die Tür auf und finde zwei Mädchen vor meinem geöffneten Schrank wieder.
„Was zum Teufel soll das hier? Aino, was macht ihr an meinem Schrank?!“
Es ist jedoch Miia, die mir antwortet. „Nichts Besonderes. Was hast du denn heute so gemacht?“ Dieses seltsam fiese Funkeln in ihren Augen gefällt mir gar nicht, nur habe ich keine Ahnung, was sie mal wieder ausheckt.
„Das geht dich überhaupt nichts an“, meine ich patzig, ziehe die beiden von meinem Schrank weg und verschließe den wieder. „Geht gefälligst in Ainos Zimmer, da könnt ihr machen, was ihr wollt, aber lasst mich in Frieden!“
Die beiden trollen sich widerwillig und verschwinden.

Ich habe noch immer nicht die leiseste Ahnung, was die Nervensägen bei mir gesucht habe, aber es gefällt mir einfach nicht, dass sie überhaupt hier waren ohne mich. Na ja, wer weiß das bei den beiden schon.
Ich will mir gerade meinen Laptop schnappen und es mir damit im Bett gemütlich machen, als mein Handy auf dem Schreibtisch klingelt. Also manchmal verfluche ich die Erfindung von den Teilen ja schon.

Auf dem Display blinkt mir eine Nummer entgegen, die mein Telefonbuch anscheinend nicht kennt und ich dementsprechend auch nicht. Diese langen Handynummern kann ich mir einfach nicht merken. Schulterzuckend nehme ich ab.
„Toppinen?“
„Eino… oh Entschuldigung, Eicca meinte ich natürlich. Dann bin ich ja jetzt richtig, super. Hier ist Kirsi, aus deiner Klasse.“
„Kirsi?“, frage ich verwundert, „Wo hast du denn meine Nummer her?“
Sie lacht in das Handy. „Ich hab da so meine Informanten, weißt du? Nein, Scherz, Jack hat sie mir heut Mittag gegeben. War doch nicht schlimm, oder?“
Ich verdrehe die Augen. War ja klar, wer sollte das auch sonst gewesen sein, als die Labbertasche Jack. „Nein, nein, ist schon okay. Was gibt’s denn?“
„Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du mir kurz Mathe erklären könntest. Ich weiß, dass wir so eine ähnliche Aufgabe heute schon in der Schule hatten, aber ich finde den Zettel nicht mehr und will nicht gleich am dritten Tag schon ohne Hausaufgaben in die Schule kommen.“
Ich reiße meine Augen vor Schreck auf. „Wir hatten was in Mathe auf?!“
„Allerdings“, lacht Kirsi, „hast du die etwa vergessen?“
„Ich habe gar nicht erst was davon mitbekommen. Warte mal eben, ich hol meine Sachen und schalt dich auf Lautsprecher.“

Kurze Zeit später sitze ich dann mit meinem Heft auf dem Schoß, dem Buch auf dem Bett davor und dem Handy daneben auf dem Bett und Kirsi und ich machen noch schnell gemeinsam Hausaufgaben.
„Und wieso wird jetzt aus Wurzel aus fünf zum Quadrat plötzlich fünf? Das versteh ich noch nicht so ganz.“
Oh man, die schnellste ist Kirsi aber auch nicht gerade, ich hab ihr das bestimmt schon dreimal erklärt. „Was bedeutet denn das hoch zwei?“, stelle ich die Gegenfrage.
„Ja, das was unten steht, mal das was unten steht.“
Ich grinse über die Formulierung, sage aber lieber nichts. „Richtig, also in unserem Fall Wurzel von fünf, mal Wurzel von fünf. Soweit klar?“
„Ja, das ist logisch.“
„Super, und das könntest du jetzt auch alles unter eine Wurzel schreiben, vielleicht ist das dann leichter für dich. Also dann machst du eine große Wurzel und schreibst da drunter fünf mal fünf. Auch noch klar?“
„Moment, also du meinst… ahh, ich glaub, das hab ich verstanden. Weil fünf mal fünf fünfundzwanzig ist, ist dann die Wurzel daraus fünf, oder?“
„Genau. Ist doch gar nicht so schwer, stimmt’s?“
„Ja, aber ich finde du hast das auch viel besser erklärt als Hannu-Pekka.“
„Aaaach, ich hab das nur anders erklärt“, versuche ich abzuwinken. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Kirsi etwas vorhat, nur ist mir noch nicht klar, was.
„Wenn du meinst. Ich danke dir jedenfalls tausendmal, dass du mir geholfen hast!“
„Kein Problem. War das dann alles? Ich möchte nämlich langsam ins Bett.“
„Nein, das war alles. Dann wünsch ich mal eine gute Nacht. Wir sehen uns ja morgen.“
„Genau, bis Morgen. Gute Nacht.“

Seufzend schiebe ich die Hefte und Bücher einfach vom Bett, geh dem Badezimmer noch einen Besuch abstatten und kuschle mich dann zwischen meine Kissen und Decke. Hmm, wie schön weich… Jedoch muss ich mir eingestehen, dass ich mir wünschte Perttu neben mir liegen zu haben. Er strahlt immer so eine herrliche Wärme aus. Da kann es noch so kalt sein, wenn er bei mir liegt, ist mir warm.
Ich kontrolliere noch einmal ob mein Wecker auch gestellt ist, da blinkt mir mein Handy eine SMS entgegen. Der Absender lautet ‚Pettu‘.
„Ich wünsche dir eine gute Nacht und süße Träume. Lieb dich <3“
Ich lese mir die Nachricht immer wieder durch. Es ist zwar nicht sehr viel und auch nicht etwas wahnsinnig Besonderes und trotzdem finde ich das so schön, was das angenehm kribbelnde Gefühl in der Magengegend nur noch mehr verdeutlicht.
Schnell tippe ich auch antworten.
„Danke, das wünsche ich dir auch…“, bevor ich weitertippe, überlege ich einen kurzen Augenblick. Aber doch, es ist ja nur die Wahrheit, also warum nicht schreiben? „Lieb dich genauso <3“ Und schnell auf abschicken klicken, bevor ich mir das doch noch mal anders überlege.
Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen schlafe ich schließlich ein.

tbc.


(Das nächste Kapi heißt dann "Ist das dein Ernst?")

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Nini

Nini

Schöööööööööööööööööön [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.].... oh ja, und wie ich gewartet habe. Ich bin mal wieder hin und weg [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Ja, sollte es mich mal wieder in den hohen Norden verschlagen, sag ich dir Bescheid - versprochen!

Oh, nun bin ich ja gespannt, ob das nächste Kapitel so weitergeht, wie ich es mir unter diesem Titel vorstelle .... oh das ist gemein, nun sitze ich wieder eine Woche lang so hier: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] und warte auf den nächsten Teil Wink

Deische

Deische

suuuu und hier das nächste Kapitelchen Wink



13. Ist das dein Ernst?

Auf dem Schulhof ist schon wieder einiges los, als ich eben jenen einmal überquere um zu der Steintreppe zu gelangen, auf der Perttu und ich uns immer treffen. Mit dem Blick auf meinen iPod gerichtet, damit ich die Musik ausmachen kann, gehe ich Schritt um Schritt weiter, bis sich mir jemand in den Weg stellt. Verwundert sehe ich auf, lächle aber einen Wimpernschlag später aufrichtig.
„Guten Morgen“
„Morgen mein Eicca“, strahlt mir Perttu entgegen, „Und bist du gestern noch gut nach Hause gekommen?“
Ich nicke lächelnd. „Jop, war alles okay.“
„Das ist schön. Sag mal Jack hat eben was von Mathehausaufgaben gebrabbelt. Weißt du was davon?“
Ich fange an zu grinsen. „Ja, gestern Abend hab ich die noch schnell gemacht. War Aufgabe dreizehn, da hatten wir doch in der Schule schon mit angefangen, weißt du noch?“
„Oh... darf ich schnell abschreiben?“
„Klar.“ Also wühle ich das Mathematikheft aus dem Rucksack und zusammen setzen wir uns auf die Steintreppe. Dadurch, dass die meisten zu faul sind um draußen zu sein, sind auch wenig Lehrer auf dem Schulhof, also ist die Gefahr erwischt zu werden dementsprechend gering.

Ich diktiere Perttu gerade die letzten paar Rechenschritte, als hinter uns im Gebüsch etwas raschelt. Blitzschnell schlagen wir beide Heft und Buch zu und bemühen uns um einen unschuldigen Gesichtsausdruck, als plötzlich Kirsi auf die Treppe gesprungen kommt. Verdattert sehen wir sie an.
„Warum kommst du mitten aus dem Wald?!“
Ja, das würde mich auch mal interessieren.
„Na, ich wohne direkt auf der gegenüber liegenden Seite von diesem Wald, warum sollte ich also drum herum laufen, wenn es quer durch doch viel kürzer ist.“
Ich nicke. Ja, das klingt einleuchtend.
Perttu schlägt sein Heft wieder auf um die Aufgabe noch fertig zu bekommen, was Kirsi nicht entgeht.
„Ach Mathe. Siehst du, Eicca, ich wollte mich auch noch mal für deine Hilfe gestern Abend bedanken. Ohne dich hätte ich das nie hinbekommen.“

Im selben Moment fällt Perttu der Stift aus der Hand; er sieht mich durchdringend an, sagt aber nichts. Dann hebt er nur seinen Stift wieder auf und schreibt die Zahlen zuende.
„Ist doch kein Problem. Wenn du’s jetzt verstanden hast, ist doch gut.“
Perttu schmeißt sein Heft zu, stopft es zusammen mit seiner Federtasche in seinen Rucksack und sieht dann wieder zu mir.
„Wir müssen hoch, es klingelt gleich“, seine Stimme wirkt plötzlich so kalt. Irritiert sehe ich ihn an, doch er steht nur auf und wartet bis ich es ihm gleich tue.

So lassen wir Kirsi stehen, nachdem ich ihr einen entschuldigenden Blick zugeworfen habe, und gehen hoch in die Klasse. Als Perttu auf seinem Platz sitzt, greife ich nach seinem Arm und sehe ihn fragend an.
„Okay, was habe ich gemacht, dass du von jetzt auf gleich so sauer bist?“
Einen Augenblick sieht mich Perttu an, als wäre das eine total sinnlose Frage gewesen. Dabei will ich doch einfach nur wissen, was ich gemacht habe, damit ich das nicht wiederholen kann! Was ist denn daran sinnlos?
„Nichts, ich bin doch gar nicht sauer.“
Natürlich, das kann er dem Weihnachtsmann erzählen, aber nicht mir. Dafür kenne ich ihn einfach schon viel zu lange und sehe ihm genau an, wann er sauer ist.
„Perttu, ich bitte dich, so wie dir eben vor Kirsi der Zorn aus den Augen geschaut hat.“
Und wenn er das jetzt abstreitet, dann ist aber was los. Mag vielleicht sein, dass ich nicht unbedingt der Hellste in manchen Dingen bin, aber ich weiß, was ich sehe!
Doch als er gerade antworten will, wird die Tür aufgerissen und ein zerwühlter Blondschopf sprintet auf das Lehrerpult zu.

„Moi, tut mir Leid, dass ich zu spät bin…“, ein Gähnen unterbricht den jungen Lehrer, was alle als Aufforderung zum Lachen sehen. Mir ist allerdings überhaupt nicht zum Lachen zumute, „ich hab verschlafen“, mir ist eher zum Heulen zumute. Perttu sitzt zwar neben mir, aber er scheint mir so unerreichbar fern zu sein. Er hat mich eben in gewissermaßen ja sogar noch angelogen, als er alles abgestritten hat. Warum tut er das? Ich hab ihm doch gar nichts getan, oder will er mir jetzt verbieten mit allen Leuten, die irgendwie nett sind, zu reden? Das kann er nicht tun!

Ich würde jetzt gerne zu ihm herübersehen und nach Anhaltspunkten suchen, dass meine Vermutung falsch ist, aber fürchte mich ein wenig davor, was ich in seinen Augen sehen könnte. Stattdessen starre ich lieber angestrengt zu Hannu-Pekka, der gerade die Liste durchgeht um die fehlenden Schüler ins Klassenbuch einzutragen.
Dass meine Augen leicht wässrig werden, merke ich schon, aber ich will nicht, dass irgendjemand das mitbekommt. Wenn ich mir jetzt aber über die Augen wischen würde, verrät das alles. Warum kann ich nicht einfach zu ihm hinüber rutschen und seine Hand wieder mit in meine Jackentasche ziehen?

„Ok, Leute, dann holt mal eure Hausaufgaben raus. Hat irgendwer sie nicht gemacht?“
Jack meldet sich.
„Von dir hätte ich das jetzt aber nicht erwartet, Jack.“
„Ich weiß“, meint er großspurig und irgendwie kotzt mich die Art gerade ziemlich an. Können nicht einfach mal alle ihre Klappen halten und verschwinden, damit ich mit Perttu alleine bin? Immerhin hätte ich etwas Wichtiges zu klären.
„Na dann kannst du ja auch heute Nachmittag mal eine Stunde länger bleiben, um den dir entgangenen Stoff nachzuholen. Ich helfe dir auch dabei“, nein, bitte nehm ihn jetzt sofort mit und beobachte ihn bei den Aufgaben. Bitte! „Nee, quatsch, du machst die Hausaufgaben einfach zu morgen nach ok?“ Perkele… wäre ja auch zu schön gewesen.

Für meinen Geschmack zieht sich die Stunde viel zu weit in die Länge. Kann es nicht einfach mal klingeln, bitte? Hannu-Pekka kann ja schon viel erzählen da vorne und er ist ja auch lustig, will ich ja gar nicht bestreiten, aber jetzt gerade im Moment habe ich sowas von überhaupt keine Lust auf den. Ene mene meck und du bist Weg! Schade, hat nicht funktioniert.
Aber dann lässt mich etwas aufblicken:
„So, ihr wisst dann, was ich morgen von euch sehen will. Schönen Tag noch!“
Und dann klingelt es auch schon. Na endlich!

Doch Perttu stopft so schnell er kann alles in seinen Rucksack und will aufstehen. Hey, wir haben hier noch ein Problem, mein Freund. Aus dem Staub machen ist nicht. Also halte ich ihn am Arm fest.
„Perttu! Jetzt sag mir endlich was los ist.“
Der schwarze Rucksack kommt mit einem dumpfen Geräusch wieder auf dem Boden auf und Perttu sieht schweigend nach unten und zupft an seinen Stulpen. „Ich…“, setzt er zum Erklären an, als Kirsi von der Seite angehüpft kommt und sich auf den freien Stuhl neben mir setzt.
„Hei, ihr beiden, der Hannu-Pekka ist echt cool drauf, oder?“
Überrascht sehe ich zur Seite, doch sie hat gerade ihren Blick auf Perttu gerichtet.
„Oh, stör ich etwa?“

Innerlich verdrehe ich die Augen. Das war jetzt tatsächlich nicht der beste Moment, aber das kann Kirsi ja nicht wissen. Und genauso wenig soll sie wissen um was es hier gerade ging.
„Nein, nein, war nicht so wichtig“, versichere ich ihr.
Auch wenn ich das nicht so meine, aber besser so, als das sie uns am Ende noch ausfragt, warum Perttu sauer ist (wobei mich das ja auch interessiert) und warum mich das so sehr trifft.
Kirsi redet ein wenig auf mich ein, wie toll sie Hannu-Pekka doch findet und das sie ja noch nie so einen fairen Lehrer gehabt hätte und blah, blah, blah.
Mir wäre es eigentlich wichtiger mich um Perttu zu kümmern, weil er wie so ein Schluck Wasser in der Kurve da auf seinem Stuhl hängt. Aber ich kann Kirsi ja auch nicht einfach so wegschicken, das ist doch voll unfreundlich. Ach man, was für eine verzwickte Situation!

Auch die restlichen Stunden vergehen leider nicht schneller. Aber immerhin haben wir nur fünf Stunden. Und irgendwie sind diese fünf Stunden dann auch umgegangen, sodass wir jetzt Schulschluss haben.
Ich ziehe gerade den Reißverschluss meines Rucksacks zu, als etwas an mir vorbei zischt. Warum flüchtet Perttu denn jetzt schon wieder so schnell vor mir? Will er plötzlich gar nichts mehr mit mir zu tun haben? Nein, das kann er mir nicht antun! Ich muss ihn überzeugen, wieder mit mir zu reden. Aber wie? Hmm…
Aber erst mal muss ich ihn einholen.

Ein wenig außer Atem komme ich bei dem Unterstand an und sehe wie sich dort jemand an eines der letzten Fahrräder zu schaffen macht. Das kann nur Perttu sein.
„Perttu?“, rufe ich ihm entgegen und tatsächlich steht er wie von der Tarantel gestochen auf und dreht sich zu mir um.
Ein bisschen überrascht sieht er aus, was mich lächeln lässt. Tja, mir kannst du so leicht nicht entkommen, mein Lieber.
Aber jetzt darf ich nichts Falsches sagen, sonst schwingt er sich gleich auf sein Rad und ist schneller verschwunden, als ich reagieren kann. Also versuche ich ein möglichst charmantes Lächeln aufzusetzen und gehe auf ihn zu.
„Warum bist du denn so schnell weggelaufen?“
Er zuckt nur mit den Schultern und findet den Boden viel interessanter als mich. Mhm…
„Was ist denn los mit dir?“
Immer noch keine Reaktion von ihm. Aber ich will das aus der Welt schaffen! Ich möchte, dass Perttu mich wieder so lächelnd ansieht und dass er in unbeobachteten Momenten meine Hände in seine nimmt, dass er seine Arme um mich legt. Und ich möchte auch, dass er mich wieder küsst.
…Himmel, ich glaube, ich liebe Perttu tatsächlich!

„Na gut, anscheinend willst du nicht mit mir reden. Dann treffen wir uns nachher im Park und du erzählst mir alles, ok?“
Er darf jetzt nicht nein sagen, er darf nicht mal auf den Gedanken kommen. Und um genau das zu erreichen, umrahme ich aus einem Instinkt heraus sein Gesicht mit meinen Händen und hebe so seinen Kopf an. Perttu schaut mir verwirrt in die Augen, was ich mit einem Grinsen beantworte. Meine Augen rutschen hinunter zu seinen weichen Lippen und ich kann gar nicht anders, als ihm immer näher zu kommen. Ich möchte dieses leicht kribbelnd, aufgeregte Gefühl wieder spüren, wenn sich unsere Lippen treffen. Das ist so…

Doch plötzlich windet sich Perttu aus meinem Griff heraus und steigt auf sein Fahrrad. Nach einem kurzen „Ok, wir sehen uns später“ rattert sein Rad aus dem Unterstand und lässt mich zurück. Verwirrt. Überrascht. Perplex. Irgendeine Mischung aus allem.
Und so mache ich mich dann auch auf den Weg nach Hause.

Das Auto meiner Eltern kann ich auf dem Hof nicht erblicken, aber es brennt Licht in der Küche. Merkwürdig.
Mit einem etwas mulmigen Gefühl schließe ich die Haustür auf, sehe aber schon im Flur Ainos Schultasche neben den Schuhen liegen. Die hat mir ja gerade noch gefehlt.
Und weil’s ja so schön ist, kommt gerade in dem Moment meine liebe, kleine Schwester (diese Ironie ist schon was Feines) um die Ecke geflitzt und sieht mich neugierig an. Aber ich ignoriere sie.
„Hallo Eicca, Bruderherz, ich wünsche dir auch einen schönen Tag. Wie war’s in der Schule?“
Ich verdrehe die Augen und ziehe mir dabei meine Jacke und Schuhe aus. „Wie immer. Wo sind Mama und Papa?“
„Papa muss nach… ähm wie heißt das noch? Ach keine Ahnung, jedenfalls für die Arbeit irgendwo hin und Mama fährt ihn gerade zum Flughafen. Was macht Perttu?“
Wie vom Blitz getroffen, sehe ich auf. „Wie kommst du darauf?“
„Ach nur so.“
Sie verschwindet wieder und einmal mehr an diesem Tag bin ich verwirrt.

Mit etwas zu essen, das meine Mutter schon vorbereitet in die Mikrowelle gestellt hatte, gehe ich in mein Zimmer und gehe noch einen Moment an meinen Laptop, bevor ich gleich wieder losfahre.
Unten klingelt die Haustür. Warum geht Mama denn nicht einfach mit dem Schlüssel rein? Na ja, interessiert mich eigentlich auch nicht.

Ich schließe gerade den letzten Schnürsenkel meiner Sneakers, als meine Schwester schon wieder anfängt zu nerven.
„Wo willst du denn hin?“
„Geht dich nichts an.“
„Mit wem denn?“
„Geht dich genauso wenig was an.“
„Und wann kommst du wieder?“
„Himmel her Gott noch eins, halt doch einfach mal deine Klappe und höre auf mich zu nerven! Ich bin weg.“
„Gut, wir auch.“
Bevor ich die Tür hinter mir schließen kann, drehe ich mich noch einmal um. „Wir?“
Aber im selben Moment beantwortet sich meine Frage von ganz alleine, als Miia nach ihren Schuhen greift. Auch das noch! Ich verdrehe die Augen und verschwinde endgültig. Nichts wie weg hier!

Ich sehe Perttus Fahrrad schon da stehen und mir fällt ein Stein vom Herzen, dass er wirklich hier ist. Hoffentlich wird gleich wieder alles gut.
So, nun schnell die Straße entlang, einmal nach rechts und dann bin ich auch schon am Eingang des Parks, bleibe aber wie angewurzelt stehen. Perttu ist tatsächlich schon da, er steht auf dem Sandweg und schaut traurig, verträumt auf das Gewirr von Ästen und Blättern. Das weiße Hemd, das aus der dunklen Jacke hervorsticht, steht ihm ungeheuer gut. Dazu seine weite Hose und die offenen Haare, die sich leicht im Wind bewegen… Wunderschön.

Ich mache einen Schritt auf ihn zu und wollte mich eigentlich anschleichen um dann einfach beide Arme um ihn zu schlingen, wenn ich bei ihm bin, aber ein verdorrte Ast auf dem Boden macht einen Plan zunichte. Er bricht unter meinem Gewicht entzwei und zeigt Perttu so an, dass sich jemand hier befindet. Dieser dreht sich auch sofort in meine Richtung.
Einen Moment bleibe ich so stehen, während der leichte Wind meine Haare durcheinander wühlt. Wozu hatte ich die noch gleich gekämmt? So warte ich einfach Perttus Reaktion ab, aber er bleibt genauso an Ort und Stelle stehen, also wage ich es den ersten Schritt zu tun.

Bei ihm angekommen, kann ich wieder nicht anders und lege ich beide Hände an diese herrlich weichen Wangen. „Bitte sei nicht mehr sauer auf mich“, flehe ich ihn an, ich kann damit einfach nicht umgehen, wenn mein Perttu nicht mit mir spricht. Und dann sehe ich ihm tief in die Augen. Ich möchte jetzt das aussprechen, was mir seit heute Morgen schon durch den Kopf geht. „Ich liebe dich!“, hauche ich an seine Lippen, bevor ich diese mit meinen verschließe.
Diese Wärme, die von ihnen ausgeht und auf mich überspringt, ist jedes Mal betörend. Ich könnte stundenlang hier so mit Perttu stehen, besonders wenn er dann auch noch so sanft seine Hände auf meinen Rücken legt.

Als wir den Kuss wieder lösen, wischt sich Perttu einmal durch’s Gesicht und dann setzen wir uns ganz nah beieinander auf die Holzbank. Ich schlinge sofort einen Arm um Perttus Schulter und lehne meinen Kopf an seinen. Ja, ich glaube dieser kleine Streit hat mir endgültig gezeigt, dass ich zu Perttu gehöre, dass ich ihn wirklich liebe und nicht mehr gehen lassen möchte.
„Warum warst du jetzt eigentlich vorhin auf mich sauer?“
„Häh? Was?“, fragt er ziemlich verdattert, was mich lachen lässt.
„Na vorhin in der Schule, schon vergessen?“
„Ach so, nein, aber ist das jetzt noch wichtig? Ich hab ein bisschen übertrieben, aber jetzt ist doch alles wieder in Ordnung.“
Zwar hätte ich eigentlich schon gerne, dass Perttu mir wirklich alles erzählt hätte, aber der Moment ist einfach zu schön um weiter zu bohren. Ich möchte die Zeit lieber mit ihm genießen.

Erst als es beginnt dunkel zu werden, einigen wir uns darauf, wieder nach Hause zu fahren.
Perttu ist schon aufgestanden und ein paar Schritte gelaufen, während ich noch vor der Bank stehe und ihm hinterher schaue. Irgendwie kommt mir das manchmal immer noch ziemlich irreal mit uns beiden vor. Vor einer Woche noch, waren wir einfach nur Freunde, die Spaß zusammen hatten, und jetzt? Tja, jetzt sind wir ein Paar und auch wenn das etwas ganz Neues ist, kann ich doch sagen, dass ich mit dem Umstand eigentlich sehr glücklich bin. Und…
„Kommst du?“, ruft mein Freund mich, woraufhin ich sofort zu ihm laufe. „Was war denn?“
Ich winke nur mit einem „ach nichts“, ab.
Perttus Augenbraue schnellt nach oben und das Fragezeichen steht ihm im Gesicht geschrieben, aber auch mein Perttulein muss nicht immer alles wissen. Deswegen lache ich nur als Antwort.

Nach der Hand meines Freundes zu greifen traue ich mich auf dem Weg zu unseren Fahrrädern dann aber doch nicht. Auch wenn ich gerne würde, aber hier ist mir das doch zu riskant. Aber dafür gehen wir eng nebeneinander her und genießen die angenehme Stille, die ich erst breche als wir am Ziel angekommen sind.
„Also wir sehen uns dann morgen in der Schule, ja?“, frage ich, weil mir irgendwie gerade nichts anderes einfällt. Warum muss er mich auch mit seinen leuchtenden Augen so… momentmal, jetzt fällt mir erst auf, warum die so stechend sind: er hat sich die Augen wieder geschminkt!
Doch als Antwort auf meine Frage, bekomme ich nur einen Kuss aufgedrückt. Halt, was heißt hier ‚nur‘?!
„War das ein ja?“, frage ich grinsend.
Aber diese Frage bleibt unbeantwortet. Und so fahren wir beide in entgegengesetzte Richtungen nach Hause.

Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen betrete ich kurz darauf den Flur unseres Hauses und entledige mich meiner Jacke und Schuhe, als ich Ainos Stimme höre.
„Ich glaub Eino ist wieder da, Mama.“
Was will die denn schon wieder, die soll ja nicht auf die Idee kommen, mir meinen wunderschönen Tag kaputt zu machen.

Aber das tut sie auch nicht, jedenfalls nicht direkt. Meine Mutter kommt nämlich aus dem Wohnzimmer geschossen und bleibt mit hochrotem Gesicht vor mir stehen. Verwirrt sehe ich zurück.
„Hat etwas mit dem Flieger nicht geklappt?“
Meine Mutter schnappt nach Luft und braust dann auch schon los.
„Wage es ja nicht vom Thema abzulenken! Wo warst du eben?“
Mit gerunzelter Stirn antworte ich: „Mit Perttu in der Stadt. Warum?“
„Dann ist es also wahr…“, murmelt sie in sich hinein und wendet sich dann wieder mir zu, „Wie kannst du nur auf den anormalen Gedanken kommen und mit Perttu… also… ach du weißt schon! Was soll das? Es laufen doch wohl genug Mädchen hier rum, oder etwa nicht?“

Völlig verwirrt, weiß ich gar nicht so genau, was hier geschieht, als ich versuche zu antworten. „Schon, aber…“, doch meine Mutter unterbricht mich gleich wieder.
„Nichts aber! Was meinst du, was dein Vater dazu sagt, wenn er erfährt, dass sein einziger Sohn schwul ist? Meinst du, das wird ihm gefallen?“
Tränen sammeln sich in meinen Augen. Warum redet meine eigene Mutter so mit mir? Ich hatte mir erhofft sie würde hinter mir stehen, mich unterstützen. Ihre Worte tun mir weh.
„Siehst du, da fängt’s schon an, jetzt fängst du schon an zu heulen, weil ich ein bisschen lauter werde. Aber so nicht, mein Freundchen. Ab sofort wirst du Perttu nicht mehr sehen! Er kommt nicht hier her, du nicht zu ihm und schon gar keine Treffen draußen in der Stadt. Verstanden?“
Mir stockt der Atem. Das ist nicht ihr ernst, oder? Nein, das kann sie nicht ernst meinen! Mit aufgerissenen Augen starre ich sie an, weil ich zu keiner Antwort fähig bin.
„Ob du das verstanden hast, will ich wissen?!“
Doch ein „ich hasse dich!“ ist das Einzige, das ich meiner Mutter noch an den Kopf knalle, bevor ich die Treppen nach oben renne und meine Zimmertür hinter mir ins Schloss krachen lasse.
Mit dem Rücken an das weiße Holz gelehnt, rutsche ich hinunter und lege beide Arme um meine angewinkelten Beine.

Ich versuche mir einzureden, dass das alles nur ein ganz böser Alptraum wäre, aber die heißen Tränen, die meine Wangen hinab laufen, zerstören mir diese Vorstellung immer wieder.

tbc.

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Nini

Nini

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] ohje....das ist ja herzzerreißend..... [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] der arme Kerl!
Da will man doch am liebsten [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Nini

Nini

Ich [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] hier schon rum..... gibts schon was neues?
Ich bin doch so [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] wie es weitergeht!!!!

Lass mich bitte nicht [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Wink

Nini

Nini

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] HALLOOOOOOOOOOOOOO???? Jemand da?

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] ich brauch Nachschuuuuuuuub!!!!!!!

Deische

Deische

Tut mich sorry, Nini... War keine Absicht. Aber jetzt darfst du lesen ;D

Das Kapi hat nur leider noch keinen Titel^^



14.

Ich liege schon lange mit offenen Augen und noch komplett angezogen von gestern auf meinem Bett, als der Wecker klingelt. Meine Mutter hat immer wieder versucht bei mir ins Zimmer zu kommen um mit mir zu reden, aber ich habe eiskalt die Tür abgeschlossen und als sie anfing an daran herum zu klopfen und durch die Tür mit mir sprechen zu wollen, habe ich einfach meine Musikanlage voll aufgedreht. Erst als ich mir sicher war, dass sie nicht mehr da steht, habe ich die Musik leiser gemacht.

Jetzt läuft sie immer noch leise vor sich hin, aber das beachte ich gar nicht.
Ich bin mit meinen Gedanken ganz weit weg. Oder besser gesagt auf der anderen Seite der Stadt. Perttu fehlt mir einfach. Nicht unbedingt, weil ich ihn seit gestern Abend nicht mehr gesehen habe, sondern eher, weil ich nicht weiß, wann ich ihn wiedersehen werde. Okay, gleich in der Schule wird er neben mir sitzen, aber das ist etwas anderes.
Oder hat meine Mutter vielleicht doch Recht und wir hätten das nicht tun dürfen? Aber Mikko und Paavo sind doch schon drei Monate zusammen und die machen das ganz öffentlich, warum soll das dann bei Perttu und mir falsch sein?

Etwas verzweifelt drehe ich mich auf die Seite, schnappe mir mein Handy und tippe drauf los:
„Hei Perttu. Meine Eltern sind total sauer auf mich. Sie haben mir verboten dich zu treffen. Wir haben doch nichts falsch gemacht, oder?“
Gespannt warte ich auf Antwort. Ob ich dadurch dann zu spät zur Schule komme, ist mir ziemlich schnuppe. Es ist alles egal, wenn es um Perttu und mich geht!
Aber ich muss auch nicht lange warten, bis das Vibrieren mir anzeigt, dass ich eine Nachricht bekomme. Allerdings ist das keine sehr erfreuliche Nachricht. Anscheinend muss meine Mutter direkt bei Perttus gepetzt haben und seine Eltern sind derselben Meinung. Aber er versichert mir, dass wir nichts falsch machen und ich solle mir keine Sorgen machen.
‘Ach Perttu, wenn das mal alles so leicht wäre…‘, seufze ich dem Handy entgegen.

Motivationslos stehe ich aber schließlich doch auf, gehe duschen, mich anziehen, schnappe mir meinen Rucksack und gehe runter in die Küche. Natürlich sitzen Aino und Mama schon in der Küche und quatschen fröhlich drauf los. Mir wird gleich schlecht, wenn ich höre, was für eine gute Laune die haben. Ich bleibe einen Moment vor der Tür stehen.
„Soll ich dich von der Schule abholen und dich und Miia zu ihr fahren? Dann müsst ihr nicht mit dem Fahrrad fahren.“
„Ohja, das wär toll, Mama! Aber musst du denn gar nicht arbeiten?“
„Nein, ich fliege heute Nachmittag zu euerm Vater. Wir kommen aber morgen wieder.“
„Ah okay.“

Ich habe genug gehört, immerhin weiß ich, dass ich anscheinend heute Abend das Haus für mich haben werde, das ist doch schon mal ein kleiner Lichtschimmer.
Als ich in die Küche trete, spüre ich sofort die Blicke meiner Mutter und meiner Schwester auf mir. Sie beobachten jede meiner Bewegungen. Die können mich alle mal!
„Guten Morgen, Eicca. Hast du nicht gut geschlafen? Du siehst so müde aus.“
Eigentlich war ich gerade dabei mir Aufschnitt aus dem Kühlschrank zu holen, doch die Aussage meiner Mutter schockt mich so sehr, dass ich mich entgeistert umdrehe und dabei den Kühlschrank wieder zuknalle.
„Ob ich nicht gut geschlafen hätte?! Tut mir leid, aber für Scherze bin ich nicht in der Stimmung!“
Im Vorbeigehen greife ich wieder nach meinem Rucksack, schlüpfe im Flur in meine Schuhe und schmeiße mir noch die Jacke über den Arm, bevor ich aus dem Haus verschwinde.
„Aber willst du denn gar nichts zu essen mit nehmen?“, ruft sie mir noch hinterher und ich schüttele einfach nur den Kopf über die Dummheit meiner Mutter. Da versucht die einen auf Normalität zu machen, während sie überhaupt nicht sieht, dass sie mich mit ihren Worten total verletzt. Und meine Schwester steht wahrscheinlich daneben und lacht sich ins Fäustchen. Die soll mir auch noch mal in die Quere kommen! Die hat Perttu und mir das Ganze ja erst eingebrockt. Wenn ich die alleine erwische, ist sie fällig!

Weil ich sowieso viel zu früh dran bin, fahre ich heute nicht die kurze Strecke an der Straße längs. Ich nehme lieber den etwas längeren Weg, der an dem kleinen Wald entlang führt, der auch an unsere Schule grenzt. Auf der linken Seite sind freie Felder und Wiesen und auf der Rechten lauter hoher, dichter Bäume. Diese Stille hier ist weitaus angenehmer als die allmorgendliche Hektik der Stadt. Hier kann ich besser nachdenken, wie das jetzt mit Perttu und mir weiter gehen soll. Dass ich mich nicht einfach so an das Verbot meiner Eltern halten werde, ist klar, dafür bedeutet mir Perttu einfach viel zu viel. Und auch seine Eltern werden mich nicht davon abhalten können, das werden die schon noch sehen. So leicht ist ein Eicca Toppinen nicht aufzuhalten!

Hey, mein Kampfgeist gefällt mir. Jetzt bin ich mir sicher, dass wir das schaffen. Perttu und ich, gemeinsam finden wir eine Lösung, wie auch immer die aussehen wird.

Mit meinen Gedanken weiter versunken, achte ich gar nicht mehr so genau auf die Straße und prompt passiert das, was ja passieren musste: Ich niete fast ein Pärchen um, die über die Wiese gelaufen kamen und in Richtung Wald die Straße überqueren wollten. Schlitternd komme ich gerade noch zum Stehen und mache dann große Augen, als ich erkenne, dass sie kein Pärchen sind.
„Mikko? Kirsi?“
Der Blonde stutzt genauso, nur Kirsi freut sich anscheinend wie ein kleines Kind an Weihnachten.
„Eicca, na das ist ja eine Überraschung! Ich wusste gar nicht, dass du hier vorbei kommst.“
Jetzt sieht Mikko erst recht verwirrt aus. „Wie ihr kennt euch? Sag mal Kirsi, bist du dir sicher, dass du erst hier her gezogen bist? Du kennst ja schon fast mehr Leute als ich, obwohl ich hier geboren bin.“
„Und woher kennst du Kirsi?“, stelle ich Mikko die Gegenfrage.
„Sie wohnt schräg gegenüber von mir. Und du?“
„Eicca und ich gehen in eine Klasse“, strahlt Kirsi vor sich hin, allerdings scheint Mikko sie gar nicht mehr zu beachten. Er sieht mich prüfend an.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“ Sein durchdringender Blick zeigt mir, dass er die Antwort bereits kennt.

Ich werfe einen Blick auf Kirsi, die natürlich gespannt zuhört und auf meine Antwort wartet.
Wieder an Mikko gewandt, sage ich: „Alles Bestens.“
Mikko nickt, er scheint zu verstehen, dass ich vor Kirsi nicht unbedingt aus dem Nähkästchen plaudern will. „Gib mir mal dein Handy.“
„Hä?“, meine ich perplex, wühle aber trotz allem mein iPhone aus der Tasche.
Mikko tippt ein paar Mal drauf herum und gibt es mir dann mit einem Lächeln wieder. „Falls jetzt irgendetwas mal sein sollte, kannst du einfach anrufen, okay?“
„Hey, ich hab deine Nummer auch noch nicht“, beschwert sich Kirsi gleich und zückt auch ihr Handy um es Mikko zu reichen.

„Also gut, ich muss dann weiter. Wir sehen uns“, verabschiede ich mich von den beiden und fahre dann weiter um den Wald herum. Ich will zu Perttu, die Schule wird ja voraussichtlich erst mal der einzige Ort sein, an dem wir uns sehen können.

Doch als ich an unserer Steintreppe ankomme, ist niemand zu sehen. Bin ich denn immer noch zu früh? Aber ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es meine ganz normale Zeit ist. Halb acht bin ich sonst immer hier und Perttu auch. Na ja, vielleicht hatte sein Fahrrad einen Platten oder sowas. Er kommt sicher jeden Moment.

Doch die Einzige, die kommt, ist Kirsi. Warum werde ich denn jetzt von allen Seiten bestraft? Eine quasselnde Kirsi ist nun wirklich das Letzte was ich mir gerade wünsche.
„Oh, moi Eicca. Wartest du etwa auf mich?“ Ihre grünen Augen blitzen mich hoffnungsvoll an und ich würde ihr am liebsten ein nein um die Ohren schreien, aber sie kann ja auch eigentlich gar nichts dafür.
„Eigentlich nicht.“
„Sehr gesprächig bist du ja heute nicht gerade.“
„Mir geht’s auch nicht so gut“, murmle ich und setze mich auf die Treppe hin. Ich fische mein Handy aus der Jackentasche, aber leider blinkt mir dort nichts entgegen.
„Aber eben meintest du doch noch, dass alles bestens sei?“
Maaan, habe ich nicht einmal meine Ruhe? Beziehungsweise wo bleibt meine seelische Unterstützung? Perttu, ich brauche dich!
„Kirsi, sei mir nicht böse, aber lässt du mich bitte alleine? Ich muss da über ein paar Dinge nachdenken, okay?“
Schmollend trollt sich das rothaarige Mädchen und geht Richtung Schulgebäude.

Inzwischen hat es schon zur ersten Stunde geklingelt, aber Perttu ist immer noch nicht da. Mit hängendem Kopf trotte auch ich über den Schulhof und gehe die Treppen nach oben. Mit der leisen Hoffnung ich würde einen blonden Jungen auf dem Platz neben meinem entdecken öffne ich die Tür zu unserem Klassenzimmer. Es drehen sich zwar siebenundzwanzig Köpfe in meine Richtung, aber leider nicht den, den ich mir gewünscht habe. Direkt hinter mir kommt dann auch schon Hannu-Pekka und somit steht fest, dass Perttu auf alle Fälle zu spät kommen wird.

In meiner Federtasche versteckt liegt mein iPhone (ich musste extra einige Stifte rausnehmen, manchmal ist das echt nicht von Vorteil so ein großes Handy zu haben) und ich hadere schon die ganze Zeit mit mir, ob ich Perttu nun schreiben soll oder nicht. Nur habe ich irgendwie das dumpfe Gefühl, dass seine Eltern die SMS lesen werden. Keine Ahnung woher das kommt, wahrscheinlich nur so ein Hirngespinst von mir.
Stattdessen fange ich an eine Nachricht an Mikko zu tippen. Er hat mir ja gesagt, ich dürfe ihm schreiben, wenn etwas los sei. Und das ist ja schließlich der Fall.
„Moi, hier ist Eicca. Du hattest Recht, es ist nicht alles in Ok. Perttus und meine Eltern haben uns verboten uns zu treffen und jetzt ist Perttu nicht in die Schule gekommen. Ich vermisse ihn zwar, aber war das vielleicht doch falsch?“
Und absenden. Ich weiß jetzt nicht, ob Mikko das alles so versteht, wie ich das meine und wie ich mich fühle, aber mit irgendwem muss ich da mal drüber sprechen, sonst macht mich das wahnsinnig.

„So, Hausaufgaben. Freiwillige vor: wer hat sie nicht?“
Ähm, Hausaufgaben?! Ich durchwühle schnell mein Heft, aber da ist nichts, klar, ich habe ja auch nichts gemacht. Hatte Hannu-Pekka das denn gestern gesagt? Ich schaue schnell in meinem Hausaufgabenheft nach und tatsächlich, da stehen Aufgaben drin. Perkele!
Also melde ich mich brav und sage, dass ich sie nicht habe.
„Na, na, na... warum hast du sie denn nicht?"
„Ähm, na ja, dass mein Hund sie gefressen hat, glauben Sie mir sicher nicht, oder?“
Einige Lacher gehen durch die Klasse. Ich frage mich, wie ich auf sowas komme, wo mir doch eigentlich überhaupt nicht zum Scherzen zumute ist.
„Nein, das glaube ich dir nicht. Gut, morgen hast du sie aber sauber in deinem Heft stehen, klar? Sonst fahr ich dich morgen nach Hause und du zeigst mir deinen gefräßigen Hund.“
Das finden wieder einige aus der Klasse lustig, ich unter normalen Umständen sicherlich auch, aber so zeige ich nur einmal ein schiefes Grinsen und nicke brav.

Als ich mir einen Stift nehmen will um mir die neuen/alten Hausaufgaben aufzuschreiben, sehe ich mein iPhone blinken. Einen Blick nach vorne richtend um sicherzugehen, dass Hannu-Pekka mit den nächsten Leuten beschäftigt ist, dann öffne ich die Nachricht von einer mir unbekannten Nummer.
„Voi vittu, sind eure Eltern bescheuert! Nein, natürlich ist das nicht falsch mit euch beiden! Lass dir das bloß nicht einreden. Das wird jetzt schwer werden, aber ihr müsst jetzt beide zusammenhalten und euch von euren Eltern nicht einschüchtern lassen. Kämpft für eure Liebe. -Mikko"

Mikko kann das so leicht schreiben. Eltern können einem das Leben zur Hölle machen und wie soll das eigentlich vernünftig gehen, wenn wir uns nie sehen dürfen? Das ist doch alles ganz großer Mist!
Ich stelle meine Ellenbogen auf den Tisch und lege meinen Kopf auf meine Hände. Seufzend blicke ich nach vor auf die Tafel und somit auch zu Hannu-Pekka, aber so wirklich konzentrieren kann ich mich nicht. Zum Glück ist das alles noch sehr leicht in Mathematik, sodass ich da keine Probleme später mit kriegen werde.

„Eino, was ist los? So langweilig, der Unterricht, heute?“
Ich schrecke aus meinen Tagträumen auf und sehe direkt in Hannu-Pekkas Augen, da er vor meinem Tisch steht. Verdammt!
„Nein, natürlich nicht, es ist nur...“, was zur Hölle sag ich da?! Ich kann doch auch nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.
„Es ist nur, was?“
Natürlich guckt mich inzwischen die ganze Klasse neugierig an und Kirsi rutscht noch extra mit ihrem Stuhl zur Seite, damit sie um Hannu-Pekka herum sehen kann.
„Gar nichts.“
„Das gl...“, unser netter Lehrer wird von der Schulglocke unterbrochen und einmal mehr liebe ich dieses Geräusch. Nicht auszudenken, wenn er noch weiter nachgefragt hätte. „Na gut, da ihr ja eh schon alle zusammenpackt, seid ihr entlassen. Ausnahmsweise mal keine Hausaufgaben.“

Wie das in der Pause so ist, verschwinden einige nach draußen auf den Flur, andere auf die Toilette und ich bleibe missmutig auf meinem Platz sitzen, stülpe mir die Kapuze meines Pullovers über meinen Kopf und ziehe sie mir tief ins Gesicht. Ich habe keine Lust auf die Anderen und wenn ich mich hier verstecke, vielleicht lassen sie mich dann ja auch alle in Ruhe.
Ich höre zwar meinen Namen und da bin ich mir ziemlich sicher, dass das von Kirsi kommt, aber ich reagiere nicht und halte die Augen geschlossen. Eventuell denkt sie ja, dass ich schlafe. Das wäre perfekt.

So vergehen auch einige Minuten, ich weiß nicht genau wie viele, aber die Fünfminutenpause dürfte jeden Moment vorbei sein, als es plötzlich an dem Tisch ruckelt und sich dann jemand passend mit dem Klingeln auf den Stuhl neben mich schmeißt. Verwundert drehe ich mich zur Seite und sehe Perttu schwer atmend sich seine Jacke ausziehen. Automatisch muss ich lächeln. Er ist doch noch da! Ich freue mich so, dass mein Herz gleich einen Hüpfer macht.
„Perttu, du kommst ja doch noch!“, lächle ich ihn an.
Eben dieser dreht sich zu mir und schenkt mir ein ebenso schönes Lächeln. Schade, dass wir gerade in der Klasse sind...
„Aber natürlich, meinst du, ich würde dich alleine lassen?“
Ich greife unter dem Tisch nach seiner Hand. Doch antworten kann ich nicht mehr, weil in dem Moment die Tür unseres Klassenzimmers ins Schloss fällt und unsere Geschichtslehrerin ihre Unterlagen auf den Tisch ablegt.

„Einen wunderschönen guten Morgen meine Lieben. Geht’s euch gut?“
Jetzt stört mich so ein fröhliches Gebrabbel überhaupt nicht mehr, jetzt habe ich ja meinen Perttu bei mir. Wie könnte es mir dann schon gehen?
„Wo warst du denn? Ich habe schon Angst gehabt, dich heute gar nicht mehr zu sehen“, flüstere ich ihm zu, versuche aber gleichzeitig mit einer Hand und blind (ich werde Perttus Hand sicherlich nicht so schnell loslassen und meinen Blick kann und will ich auch nicht von diesem schönen Gesicht lösen) nach meinem Geschichtsbuch in dem Rucksack zu greifen.
„Hab verschlafen“, gibt er geknickt zu, „aber jetzt bin ich ja bei dir.“ Er strahlt und lässt seinen Daumen währenddessen über meine Hand kreisen.

„…,Perttu?“
Ähm, ja. Ich habe keinen Plan, was Frau Mikkonen eben gefragt hat und Perttus Blick nach zu urteilen, geht es ihm genauso. Shit.
„Wie bitte? Entschuldigen Sie, aber das kam hier hinten nicht so ganz an.“
Innerlich grinse ich, weil Perttu mal wieder so perfekt lügen kann. Er hat genauso wenig aufgepasst wie ich, kein Wunder wir waren ja auch mit uns beschäftigt.
„Ich fragte, warum du als fehlend im Klassenbuch stehst.“
„Ach so, das kommt wahrscheinlich daher, weil ich erst seit der Pause hier bin.“
Die ältere Frau fängt an zu grinsen und zückt ihren Rotstift.
„Aaaach sieh an, da hat der Herr verschlafen.“
„Aber nicht doch, mein Wecker hielt es nur für angebrachter mir mehr Schlaf zu gönnen, weil es gesünder ist.“
Ich reibe mir unauffällig die Nase, als ob sie jucken würde, nur um damit mein Grinsen zu verstecken.
Frau Mikkonen hält es allerdings nicht für angebracht darauf noch etwas zu antworten, sondern kritzelt nur etwas in dem Klassenbuch herum.

„Ich habe heute Morgen durch Zufall mitbekommen, dass ich alleine Zuhause sein werde. Kannst du es irgendwie hinkriegen, dass du zu mir kommst?“, frage ich Perttu leise, als wir eine Aufgabe machen sollen.
Blonde Haare wirbeln durch die Gegend, als Perttu seinen Kopf in meine Richtung dreht. „Jetzt ehrlich? Natürlich krieg ich das hin! Sag ich meinen Eltern eben, dass ich zu Paavo oder so fahre. Muss ich den nur vorher einweihen.“
„Ja, das wäre toll!“, strahle ich Perttu an, was sich allerdings ändert, als ein energisches „Ruhe da hinten!“ durch die Klasse rauscht.
Mit einem freudestrahlenden Lächeln widme ich mich wieder meinen Aufgaben, die mir plötzlich viel leichter erscheinen. Hoffentlich vergehen die letzten Stunden jetzt schnell, damit ich schnell mit Perttu alleine sein kann. Ich warte schon die ganze Zeit darauf, dass er mir endlich einen Kuss gibt.

tbc.

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Nini

Nini

meine liebe Deische....fühl dich [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr du mir mal den Tag gerettet hast!
Als ich um 18:30 Uhr die Türe reinkam, wollte ich am liebsten noch Sachen an der Wand zerschellen lassen oder jemanden [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]...aber nun sitze ich genauso da, wie Eicca nach der ersten Pause [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Ich habe meinen ganzen Ärger und meine Wut fast komplett vergessen ...puuff, weg, verflogen...in Schall und Rauch aufgegangen!

Wie schaffst du es immer nur, genau den richtigen Zeitpunkt zu erwischen?

Deische

Deische

SadSad Du rührst mich zu Tränen...

Es freut mich wirklich sehr, dass ich dir ein wenig den Tag versüßen und dir offensichtlich auch etwas helfen konnte Wink

Ich werde mich bemühen, das weiter zu schaffen Wink Vielleicht hab ich ja einen sechsten Sinn dafür, wann du eine Aufmunterung brauchst ;D

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Nini

Nini

Oh...das ist aber schön, dass du dich so über meine Worte freust Smile

Jaaaahaaa, den sechsten Sinn hast du wohl definitiv Wink
Ich weiß echt nicht, was ich gestern so alles angeschriehen oder zertrümmert hätte, wenn ich nicht beim Lesen etwas runterfahren hätte können Suspect

Du warst sozusagen der Retter meiner Einrichtung und meines Männis Razz der hätte sonst wohl bei jedem Mucks immer eine aufn Deckel bekommen Laughing

Deische

Deische

So meine liebe Nini, wir haben zwar erst Sonntag Abend, aber du darfst trotzdem schon weiterlesen. Klingt doch gut, oder?^^
Viel Spaß!


15.

Man mag es kaum glauben, aber das Glück ist heute tatsächlich mal auf unserer Seite. Unser Finnischlehrer hat uns fast zehn Minuten früher gehen lassen. Jetzt gehen Perttu und ich zügig zum Fahrradunterstand. Zwar ist Perttu zu Fuß hier, wie er mir vorhin erklärt hat, weil er wirklich einen Platten hatte, aber mein Fahrrad kann ja nicht hier stehen bleiben. Ich öffne das Schloss und baumle es um den Lenker, als sich plötzlich zwei Hände jeweils rechts und links an meine Seiten legen und mich herumdrehen. Bevor ich auch nur ansatzweise mitbekomme, was hier passiert, legen sich schon zwei wunderbar weiche Lippen auf meine und ich schließe sofort die Augen. Mit meinen Händen an Perttus Schultern erlaube ich mir einen Augenblick das Gefühl von seiner Zunge, die über meine Lippen streicht, zu genießen, bevor ich mich lieber wieder von ihm löse. Wie sind hier immer noch auf einem Schulgelände und gleich ist die siebte Stunde zu Ende. Perttu bekommt trotzdem ein aufrichtiges Lächeln von mir.

„Lass uns gehen, sonst ist Paavo am Ende noch eher da, als wir“, lacht Perttu und ich schiebe grinsend mein Rad aus dem Unterstand. Ja, Paavo wird heute auch zu mir kommen. Als Perttu ihn wegen des Alibis anrief, hat er den Vorschlag gemacht, uns einige Ratschläge bezüglich unserer Eltern zu geben. Und da so etwas persönlich viel besser ist, als per Telefon, hat Perttu ihm kurzerhand den Weg zu mir beschrieben und wann wir ungefähr da sein werden. Mal sehen, was Paavo noch so einfällt.
Ich finde es jedenfalls gerade äußerst praktisch, dass der Bürgersteig so schmal ist, so können Perttu und ich ganz nah nebeneinander hergehen, ohne dass es auch nur ansatzweise Verdacht schöpfen könnte.

Ebenfalls ziemlich praktisch ist der Umstand, dass meine Familie und ich ziemlich außerhalb wohnen. Der Weg wird fast ausschließlich von uns befahren und meine Eltern sind samt Aino alle nicht da, so kann ich ohne Angst haben zu müssen, nach Perttus Hand greifen. So wie sich das anfühlt, strahle ich gerade über das ganze Gesicht. Aber ich darf das auch; ich freue mich riesig wenigstens einen Nachmittag komplett mit meinem Freund verbringen zu können. Und es stört mich auch irgendwie gar nicht, dass Paavo auch da sein wird. Vor ihm brauchen wir uns nicht zu verstecken, er hat schließlich auch einen Freund.

Und wo wir gerade bei Mikko und Paavo sind: genau die beiden haben es sich auf der Treppe vor unserer Haustür gemütlich gemacht. Perttu und ich betreten in diesem Moment den Hof, wo normaler Weise das Auto meiner Eltern steht und haben somit einen perfekten Blick auf die beiden. Paavo hat einen Arm um Mikko gelegt und dieser wiederum hat seine Hand auf Paavos Brust liegen und spielt da mit irgendetwas rum. So wie das aussieht, könnte es eine Kette sein.
„Sieh mal an, da hat Paavo einen Überraschungsgast mitgebracht“, meint Perttu grinsend.
Die beiden haben uns noch gar nicht bemerkt, scheint es, weil sie nicht einmal die Köpfe heben. Ich möchte auch eines Tages so frei und offen mit Perttu überall umgehen können…

Ich seufze.
„Hey, was ist los?“
Ich lächle Perttu aufrichtig an. „Nichts. Bin froh Zuhause zu sein.“ Damit schiebe ich mein Fahrrad in den Schuppen.
Als ich wieder nach draußen trete, begrüßen sich die drei gerade. Ich geselle mich dazu. „Moi! Lasst uns erst mal reingehen.“
Schuhe und Jacken werden in die Ecken geschmissen und Perttu ist schon im Begriff nach oben zu gehen, als ich noch einmal in die Runde frage, ob jemand was zu trinken möchte. Also gehe ich noch mal eben in die Küche und Perttu führt die beiden schon mal hoch. Er kennt sich ja schließlich bestens aus.

Doch als ich hinterher getrottet komme, ist mein Zimmer leer. Höö? Wo sind sie denn alle?
Plötzlich schlingen sich zwei Arme von hinten um mich und ein Kopf legt sich auf meine Schulter. Vor Schreck lasse ich fast die beiden Flaschen und Gläser fallen.
„Nicht so schreckhaft, mein Süßer, ich bin’s doch nur.“
Ich drehe meinen Kopf soweit zur Seite, dass ich Perttu ansehen kann, was sich aber als überaus schwierig erweist, weil er seine Nase irgendwo zwischen meinen Haaren vergraben hat.
„Dann erschreck mich auch nicht so. Wo hast du denn Mikko und Paavo gelassen?“
Perttu atmet einmal tief ein und nimmt mir dann die Flaschen aus der Hand.
„Nebenan. Hab mir gedacht da können wir wenigstens vernünftig sitzen, als uns alle auf dein Bett zu quetschen.“
„Stimmt, gut gedacht“, grinse ich und folge ihm in unser Fernsehzimmer.

„Und was haben eure Eltern jetzt genau gesagt?“, fragt Paavo gleich offen heraus, nachdem wie uns auf das zweite Ende der Couch gesetzt haben.
„Paavo, jetzt fall doch nicht immer so mit der Tür ins Haus“, beschwert sich Mikko, was ich aber gleich versuche abzuwiegeln.
„Ist schon okay, bringt ja nichts lange um den heißen Brei herum zu reden. Also meine Mutter fing gestern damit an, dass…“, so wiederhole ich also, was ich mir gestern hab anhören müssen und während meiner gesamten Erzählung hält Perttu meine Hand und versucht mich durch sanftes auf- und abstreicheln seiner Finger mich zu beruhigen. Es folgt ein kurzes Nicken von Perttu. „Bei mir war’s so ähnlich.“

Mikko verdreht die Augen. „Warum verstehen solche Leute nicht, dass es Milliarden Mädchen geben könnte und wir trotzdem den einzigen Jungen nehmen würden?! Diese Ignoranz der Menschen ist echt unglaublich!“
„Nicht aufregen, Monkey, das kriegen wir denen auch noch beigebracht. Haben wir doch bei deinen Eltern auch geschafft.“
Paavo klingt so sicher, als stünde das alles schon fest. Das klingt so leicht, wenn er das sagt.
„Schon, aber mein Vater hat mir auch nicht gleich verboten dich zu sehen. Das hätte mich ja umgebracht.“
Ich grinse und aus den Augenwinkeln erkenne ich, dass Perttu das auch ziemlich lustig findet; die beiden sind einfach total lustig!
„Na dann ist ja mal gut, dass dein Vater vernünftig war. Aber um mal wieder zum Thema zurückzukommen: Ich finde, ihr solltet euren Eltern ein paar Tage Zeit geben darüber nachzudenken und dann noch mal ganz in Ruhe mit ihnen sprechen. Ich mein, sie können euch nicht vorschreiben, wie ihr zu leben, geschweige denn, wen ihr zu lieben habt. Sie sind bestimmt nur selber auch ziemlich überrascht und müssen das erst mal verdauen.“

Ich sehe zu Perttu, er scheint dasselbe zu denken wie ich: das klingt plausibel. Warum sind Mikko und Paavo so vernünftig? Es kommt mir manchmal so vor, als wären sie schon lange erwachsen, während wir noch in der jugendlichen Phase stecken geblieben sind.
„Und so lange darf ich Eicca nur heimlich sehen?“ Dieses ehrlich traurige Gesicht, lässt mich lächeln, genauso wie er meine Hand loslässt und dafür lieber seinen Arm fest um meinen Rücken legt, mit der Hand auf meiner Seite.
Ich drehe meinen Kopf zu ihm und lege meine Hand auf sein Bein. „Aber wir haben ja immer noch die Schule und Sirppas Unterricht.“ Es ist zwar nicht viel, aber besser als gar nichts auf alle Fälle.

„Und ansonsten spielen wir wieder euer Alibi“, schlägt Mikko so ganz nebenbei vor.
„Das würdet ihr machen?“ Ich sehe ihn mit großen Augen an.
„Klar, für was hat man Freunde denn sonst erfunden? Und Paavos Eltern haben da so ein schönes kleines Mökki am Kuusijärvi, wo sie ganz selten sind und…“
„Jetzt hör aber mal auf, wir sind hier nicht in einem Film, in dem wir Eicca und Perttu verstecken müssen“, mischt sich Paavo ein, von dem Einfall seines Freundes anscheinend nicht ganz so begeistert.
„Dabei war die Idee so schön romantisch…“ Mikkos Schmollen sieht einfach wieder zu putzig aus. Perttu kann auch schon nicht mehr und muss lachen.

„Okay, dann haltet die Ohren steif, ihr schafft das schon, ja?“
Wir stehen gerade an der Tür und verabschieden Mikko und Paavo, die noch ein bisschen die letzten Sonnenstrahlen genießen wollen. Ich habe jedoch den leisen Verdacht, dass sie uns nur alleine lassen wollen, was mir natürlich nur Recht ist. Jede Minute, die wir alleine sind, sollten wir ausnutzen.
„Klar, machen wir. Viel Spaß bei euerm Spaziergang.“
Sie winken uns noch einmal zu und gehen dann Hand in Hand über den kiesbedeckten Hof.

„So, und nun zu dir…“, meint Perttu geheimnisvoll und schließt hinter meinem Rücken die Haustür. Seine Hand gleitet von der Türklinke direkt auf meinen Rücken und von dort aus weiter an meine Hüfte, auf deren andere Seite Perttus linke Hand schon liegt.
Ich sehe ihn gespannt an, weil ich nicht den leisesten Schimmer habe, was er vorhat.
Bestimmend schiebt er mich ein Stück zurück, bis ich die Tür hinter mir spüren kann.
„Hättest du einen Vorschlag, womit wir beide uns die Zeit vertreiben könnten?“
Es ist mehr ein Hauchen, aber gerade das bereitet mir eine dicke Gänsehaut. Seine Augen funkeln regelrecht und auf seinen Lippen liegt ein verschmitztes Grinsen.

Ganz hin und weg von diesem Anblick bringe ich nur ein leichtes Kopfschütteln zustande.
Ein amüsiertes Grinsen schleicht sich auf Perttus Lippen. „Ach nein? Dann muss ich dir wohl zeigen, was ich meine…“
Damit lehnt sich Perttu nach vorne, bis sich unsere Körper berühren und in freudiger Erwartung endlich wieder diese weichen Lippen fühlen zu können, schließe ich die Augen. Aber es passiert nichts. Okay, abgesehen davon, dass sich meine Gänsehaut verstärkt, weil Perttu mir so nahe ist.

Verwirrt öffne ich die Augen wieder und blicke direkt in Perttus. Fragend sehe ich ihn an. Er lächelt jedoch nur, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her nach oben in mein Zimmer. Mit einem sanften Schubs liege ich schließlich auf meinem Bett und rutsche ein Stück zur Seite um Perttu Platz zu machen.
„Hey, nicht weglaufen“, lächelt er und rutscht sogleich an mich ran.
Ich liege flach auf dem Rücken, während Perttu sich auf die Seite gedreht hat und mir in die Augen sieht. Langsam beugt er sich nach unten und damit er mir nicht noch mal kurz vorher aufhört, lege ich eine Hand in seinen Nacken um ihn zu mir zu ziehen.

Die Schmetterlinge in meinem Bauch fangen wieder an herumzufliegen, als sich unsere Lippen treffen und als ob Perttu das spüren könnte, legt er eine Hand auf meinen Bauch. Die Finger streichen langsam über mein T-Shirt nach oben bis zu meinem Hals und wandern dann wieder zurück. Mir wird ganz warm.
Fast unbemerkt zupft Perttu an meinem Oberteil, bis er genug Spielraum hat um darunter zu schlüpfen. Ich zucke merklich zusammen, als ich seine Hand auf meiner Haut spüre.
Perttu löst unseren Kuss und sieht mich fragend an. „Zu viel?“ Und schon will er seine Hand wieder unter meinem T-Shirt hervor ziehen, aber blitzschnell greife ich nach seinem Arm und halte ihn fest. Ich will nicht, dass er aufhört.
„Nein, deine Hand ist nur ein bisschen kalt.“
„Oh… tut mir leid“, meint er und lässt den Kopf leicht hängen.
Ich entferne meine Hand aus seinem Nacken und streiche ihm damit die Haare hinter die Ohren, die nach vorne gefallen waren. Er hebt seinen Blick und sieht mir wieder in die Augen, was mich lächeln lässt.
„Das macht doch nichts. Dann wird sie jetzt wenigstens warm.“
Meine Hand wandert wieder in seinen Nacken und ich ziehe ihn soweit runter, bis ich an seine Lippen komme. Währenddessen lasse ich auch Perttus Arm los, in der Hoffnung das er mit seinen Berührungen weitermacht – was er auch tut – und wage nun selber den Schritt unter das schwarze T-Shirt. Die weiche Haut, die sich um die Rippenbögen spannt, fühlt sich sehr schön an und irgendwie möchte ich gar nicht wieder aufhören, als...

...als gerade in dem Moment das Telefon klingelt. Erst wollte ich es ja eigentlich ignorieren, immerhin ist das viel zu schön, was Perttu und ich hier gerade machen, aber dann höre ich, wie meine Mutter auf den Anrufbeantworter redet: „Eicca? Bist du nicht zu Hause? Wehe wenn du bei Perttu bist!“
Ich löse mich von Perttu und sehe ihn entschuldigend an. „Lass mich eben dran gehen, sonst gibt das nur riesigen Ärger.“
Seufzend gibt mir mein Freund den Weg frei und ich hetze im Flur zum Telefon, bevor meine Mutter wieder aufgelegt hat.
„Mama? ... Ja, natürlich bin ich hier, wo soll ich denn auch schon sein? ... Nein, ich bin alleine. Wie geht’s Papa? ... Hmm, alles klar. Und ja, ich melde mich, falls irgendetwas ist. ... In Ordnung, bis Morgen. ... Näkemiin.“
Augen verdrehend stelle ich das Mobilteil wieder in die Station und gehe zu Perttu zurück.

Er liegt mit geschlossenen Augen auf meinem Bett, den Kopf aber zur Tür gewandt. Vorsichtig krabble ich mit auf die Matratze und frage im Flüsterton:
„Schläfst du?“
Perttu fängt an zu lächeln und schlingt beide Arme (soweit möglich im liegenden Zustand) um mich.
„Nein, aber jetzt wo du wieder bei mir bist, könnte ich mir das glatt überlegen.“
„Bist du denn so müde?“, wundere ich mich. Wir haben erst späten Nachmittag und er hat heute Morgen sowieso verschlafen.
„Hmm, ne. Jetzt im Moment einfach nur vollkommen glücklich.“
Ich lächle noch mal und strecke mich um Perttu einen Kuss zu geben. Dann lege ich mich aber halb auf und halb neben ihn, mit dem Kopf auf seiner Brust. Meine Hand bette ich neben meinem Gesicht, jetzt kann ich unter dem Brustkorb sein Herz schlagen spüren. Und es ist dermaßen schön zu wissen, dass dieses Herz für mich schlägt, für mich ganz alleine!

Perttus Atem wird immer ruhiger, jetzt ist er wohl tatsächlich eingeschlafen. Dumm nur, dass meine Blase sich ausgerechnet in diesem Moment meldet, weil sie etwas loswerden möchte. Immer in den schönsten Augenblicken...
Ganz langsam hebe ich den Kopf an und versuche Perttus Hand um meinen Bauch zu lösen, ohne das er davon wach wird. Aber ein Blick in sein Gesicht verrät mir, dass er noch selig vor sich hinschlummert. Zwar hat er ein Grinsen auf den Lippen, was ich nicht deuten kann, aber er schläft. Muss wohl ein schöner Traum sein, wenn er so grinst.
Ich stehe allerdings jetzt auf, oder besser gesagt, ich versuche es, denn ich verheddere mich mit einem Fuß so in der Bettdecke, dass ich nicht von dem Bett aufstehe, sondern davor auf dem Fußboden lande. Toll gemacht, Eicca, hol doch gleich noch Mikko, dass der neben dem Bett Schlagzeug spielt!
Ich drehe den Kopf nach oben und natürlich sieht mich Perttu mit gänzlich verwirrten Augen an. Kniend vor dem Bett, hauche ich ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen.
„Schlaf weiter, ich komm gleich wieder.“
Und jetzt ab ins Badezimmer, sonst geht da gleich was im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose.

Allerdings schläft Perttu nicht weiter, denn er kommt mir im Flur schon entgegen. Ich bekomme meine Frage schon beantwortet, bevor ich sie überhaupt stellen kann.
„Ich sollte so langsam nach Hause, sonst glauben mir meine Eltern nie, dass ich bei Paavo war.“
Er sieht genauso geknickt aus, wie ich es bin, aber er hat recht. So schwer wie es mir auch fällt. Ich will ihn nicht gehen lassen.
„Hmm... ist wohl besser so...“
„Hey, lach bitte wieder. Wir hatten doch einen schönen Tag, das ist schon viel wehrt. Und morgen werden wir uns wiedersehen, okay?“
Gegen meinen Willen muss ich lächeln und nicke.
„Ja, gut.“
„So gefällt mir das.“

Zusammen gehen wir nach unten, wo sich Perttu wieder seine Schuhe und Jacke anzieht.
„Schreib mir bitte, wenn du gut Zuhause angekommen bist, ja?“
Perttu lächelt und gibt mir noch einen langen Kuss.
„Mach ich. Dann wünsch ich dir auch erst dann eine gute Nacht.“
Ich nicke nur.
„Bis später dann. Ich liebe dich, Süßer.“
Bevor er sich umdrehen kann, gebe ich ihm noch schnell einen Kuss und nehme dabei seine Hand in meine.
„Ich dich auch“, sage ich strahlend.
Perttu geht zur Haustür hinaus und lässt unsere Hände langsam auseinander gleiten. Dann dreht er sich um und läuft über den Hof auf den Weg, bis ich ihn irgendwann nicht mehr sehen kann.

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Nini

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[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] schööööööööööööööööööööööööööön!!!!!!!!!!!

Du bist grandios!!! [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Das war ein tolles nachträgliches Geschenk!!!
ich sitze hier mit Tränchen in denAugen, weil ich mich so sehr für die beiden freue [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Nini

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Guck guck [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

Neuigkeiten??????

Nini

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ich [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] ....damit die Zeit bis zum nächsten Teil schneller vergeht Wink

Nini

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[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] nächster Teil ???????????

Deische

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jaaaaaaa xD bin noch dabei =/ das kapi is noch nich ganz fertig...

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Nini

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ok....ich warte brav!!!!!

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und wie siehts aus liebste Deische....haste schon was für mich fertig ? Question

Nini

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ich will ja nicht nerven....aber so langsam bekomme ich Entzugserscheinungen [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

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[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Haaaaalloooooooooooooooo?????

.... keiner da......

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] ich glaube, man hat mich vergessen

Nini

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apropos meeeeeehr..........hast du mich vergessen???????

Deische

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nein, natürlich hab ich dich nicht vergessen! ich hab nur momentan irgendwie ne kleine Durststrecke -.- aber ich tue mein Bestes um weiterzumachen Wink

ich hätte da aber noch was anderes so zur Abwechslung. lad ich gleich mal hoch ;D

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